Naturheilpraxis Wu Wei
Die 5 Elemente
Go-Dai – Die fünf Elemente in Japan und der klassischen chinesischen Akupunktur:
In Japan existieren zwei Systeme der fünf Elemente: das daoistische „Gogyō“, das Feuer, Erde, Wasser, Holz und Metall umfasst, und das buddhistisch beeinflusste „Godai“, das Erde, Wasser, Feuer, Wind und Leere (Äther) beinhaltet. Während Gogyō eng mit Kampfkünsten und den Yin-Yang-Zyklen verbunden ist, symbolisiert Godai die Grundbausteine des Universums und ist in der Architektur und Philosophie präsent, wie beispielsweise in Miyamoto Musashis „Das Buch der fünf Ringe“.
In der klassischen japanischen Akupunktur spielt das Godai-System eine zentrale Rolle in der Diagnose und Therapie. Jedes Element repräsentiert grundlegende Kräfte im Körper:
1. Erde: Stabilität und Verdauung.
2. Wasser: Flüssigkeit und Nierenfunktion.
3. Feuer: Energie und Herzgesundheit.
4. Wind: Bewegung und Atmung.
5. Leere: geistige Gesundheit und Bewusstsein.
Diese Elemente helfen, Disharmonien zu identifizieren und den Energiefluss (Qi) wiederherzustellen, um das Gleichgewicht von Körper und Geist zu fördern.
Die 5 Säulen
Säule 1: Akupunktur und Moxibustion
Säule 2: Die Arzneimittel
Säule 3: Reiki, Qi Gong
Säule 4: Tuina Massage
Säule 5: Ernährung
Säule 1: Akupunktur und Moxibustion
In Japan wird Akupunktur oft als „Shinkyu“ (鍼灸) bezeichnet, was sich aus den Wörtern „Hara“ (鍼, Nadel) und „Kyuu“ (灸, Moxibustion) zusammensetzt. Die japanische Akupunktur unterscheidet sich in einigen Aspekten von der traditionellen chinesischen Form, insbesondere in der Technik und der Philosophie.
Japanische Sicht auf Akupunktur:
- Bedachte Technik: Japanische Akupunkteure verwenden häufig feinere Nadeln und wenden weniger invasiven Techniken an. Die Nadeltechnik ist oft sanfter, was für viele Patienten als weniger schmerzhaft empfunden wird.
- Diagnose: Die Diagnose basiert ebenfalls auf einem energetischen Verständnis, hat aber oft einen stärkeren Fokus auf die körperlichen Symptome und die persönliche Konstitution des Patienten.
Japanische Sicht auf Moxibustion:
- Anwendung: Moxibustion wird in Japan traditionell zusammen mit Akupunktur eingesetzt. Dabei wird häufig indirekte Moxibustion bevorzugt, bei der das Moxa nicht direkt auf der Haut liegt, sondern in einem Abstand brennt, um Verbrennungen zu vermeiden.
- Wärme und Energie: Moxibustion wird zur Stärkung des Qi und zur Behandlung von Kälte- oder Feuchtigkeitsproblemen im Körper angesehen. Viele Japaner schätzen die beruhigende und entspannende Wirkung der Wärme.
Säule 2: Die Arzneimittel
Chinesische Kräuter sind ein wichtiger Bestandteil der traditionellen japanischen Medizin (Kampo) und werden seit Jahrhunderten zur Förderung der Gesundheit und zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt. Diese Kräuter zeichnen sich oft durch ihre Vielfalt und ihre spezifischen Anwendungen aus.
Beispiele für japanische Kräuter:
1. Shiso (Perilla): Bekannt für seine aromatischen Blätter, wird Shiso zur Förderung der Verdauung sowie zur Linderung von Allergien und Atemwegserkrankungen verwendet.
2. Kuzu (Kudzu): Die Wurzel des Kudzu-Pflanze wird in der Kräutermedizin eingesetzt, um Entzündungen zu reduzieren, den Blutdruck zu senken und bei Übelkeit zu helfen.
3. Ginseng (Nihon Ninjin): Japanischer Ginseng gilt als ein starkes Adaptogen, das die Energie steigert, das Immunsystem stärkt und Stress reduziert.
4. Kombu: Diese Algenart wird oft in der japanischen Küche verwendet und ist reich an Mineralstoffen. Kombu fördert die Verdauung und unterstützt die allgemeine Gesundheit.
5. Ninjin (Karotte): Die Wurzel wird nicht nur in der Ernährung geschätzt, sondern auch in der Kräutermedizin, um die Hautgesundheit zu fördern und die Sehkraft zu unterstützen.
Ich selber biete noch keine Kräuter an. Eine Weiterbildung in Mykotherapie ( Vitalpilzen) ist geplant. Updates folgen.
Säule 3: Qi Gong
Qi Gong: Die Übungen sind sanft und fließend, oft so gestaltet, dass sie die Flexibilität und Balance verbessern.
Atmung: Der Atem spielt eine zentrale Rolle, um den Fluss von Qi zu unterstützen und zu harmonisieren.
Meditation: Oft wird aktuelle Achtsamkeit mit einer meditativen Haltung kombiniert, um Stress abzubauen und die Konzentration zu fördern.
Vorteile:
Qi Gong kann helfen, das Energieniveau zu steigern, das Immunsystem zu stärken, Stress abzubauen und die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Es wird oft als präventive Maßnahme gegen gesundheitliche Beschwerden eingesetzt und fördert sowohl körperliche als auch geistige Entspannung.
Reiki
Reiki ist eine komplementäre Heilmethode, die in den frühen 1920er Jahren von dem Japaner Mikao Usui entwickelt wurde. Der Begriff „Reiki“ setzt sich aus den Wörtern „Rei“ (universell, spirituell) und „Ki“ (Lebensenergie) zusammen, was darauf hindeutet, dass es sich um eine Form der Energieheilung handelt, die auf die Aktivierung und Harmonisierung der Lebensenergie im Körper abzielt.
Physiologische und psychologische Effekte:
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Reiki zu signifikanten Reduktionen von Stress, Ängsten und Schmerzen führen kann. Studien haben gezeigt, dass Reiki die Entspannung fördert und das allgemeine Wohlbefinden steigert, was möglicherweise durch Veränderungen in den physiologischen Parametern, wie Herzfrequenz und Blutdruck, dokumentiert werden kann.
Säule 4: Tuina Massage
Tuina ist eine traditionelle chinesische Heilmassage, die Teil der chinesischen Medizin ist. Sie kombiniert Techniken aus Akupressur und Gelenkmobilisation, um das Qi (Lebensenergie) zu fördern und gesundheitliche Beschwerden zu behandeln.
Unterschiede zur klassischen Massage:
1. Zielsetzung: Tuina hat einen therapeutischen Fokus auf das energetische Gleichgewicht, während die klassische Massage primär der Entspannung der Muskulatur dient. Tuina wird z.B. auch bei Husten, organischen Problemen, psychischen Leiden und Orthopädie angewandt, während klassische Massage eher in der Orthopädie ausgeübt wird.
2. Techniken: Tuina nutzt spezifische Techniken wie Akupressur, Gelenksmobilisationen, Dehnungen etc. während die rein klassische Massage hauptsächlich Knet- und Streichtechniken anwendet.
3. Philosophie: Tuina basiert auf den Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mit genauer Zangfu (Organ) Diagnostik, während die klassische Massage stärker anatomische und physiologische Aspekte berücksichtigt.
Zusammengefasst berücksichtigt Tuina sowohl körperliche als auch energetische und geistige Aspekte der Gesundheit, während die klassische Massage mehr auf Muskelentspannung fokussiert ist.
Säule 5: Ernährung nach TCM
Grundkonzepte der TCM-Ernährung
1. Qi und Jing:
Qi (气): Im TCM-Kontext wird Qi als grundlegende Lebensenergie betrachtet, die den Körper durchströmt. Es spielt eine zentrale Rolle in der Gesundheit, da alle Körperfunktionen direkt mit dem Qi verbunden sind. Eine ausgewogene Ernährung soll die Bildung, Zirkulation und den Fluss von Qi unterstützend fördern.
Jing (精): Jing bezieht sich auf essenzielle Substanzen, die in den Nieren gespeichert sind und für Wachstum, Entwicklung und Langlebigkeit verantwortlich sind. Bestimmte Nahrungsmittel tragen zur Stärkung des Jing bei, indem sie die Nierenenergien nähren.
2. Yin und Yang:
Die TCM basiert auf dem Prinzip der Dualität von Yin (kühl, feminin, feucht) und Yang (warm, männlich, trocken). Eine ausgewogene Ernährung soll harmonische Verhältnisse zwischen diesen beiden Energien schaffen. Ein Übergewicht von Yin kann zu Kälte und Feuchtigkeit im Körper führen, während übermäßiges Yang zu Trockenheit und Hitze führen kann. Die Wahl der Nahrungsmittel sollte daher auch diese energetischen Qualitäten berücksichtigen.
3. Die Fünf Elemente:
Lebensmittel und deren Eigenschaften werden mit den fünf Elementen (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) in Verbindung gebracht. Jedes Element steht in Beziehung zu bestimmten Organen, Emotionen und Zeitzyklen. Zum Beispiel:
- Holz: Leber - grünes Gemüse
- Feuer: Herz - rote Lebensmittel wie Paprika
- Erde: Milz - gelbe Lebensmittel wie Hirse
- Metall: Lunge - weiße Lebensmittel wie Rettich
- Wasser: Niere - schwarze Lebensmittel wie schwarze Bohnen
Praktische Aspekte der TCM-Ernährung
1. Nahrungsmittelklassifikation:
- Temperatur: Lebensmittel werden nach ihrem Temperaturverhalten eingeteilt.
Diese Kategorien beeinflussen, wie Nahrungsmittel im Körper wirken:
- Kalte Lebensmittel: Wassermelone, Gurke (wirken kühlend)
- Wärmende Lebensmittel: Ingwer, Zimt (wirken wärmend)
- Geschmack: Nahrungsmittel werden auch nach ihrem Geschmack klassifiziert:
- Süß: Nährt und harmonisiert
- Sauer: Stärkt die Leber
- Bitter: Klärt Hitze und trocknet Feuchtigkeit
- Scharf: Fördert die Durchblutung
- Salzig: Nährt die Nieren und befeuchtet
2. Individuelle Konstitution:
Die TCM berücksichtigt die individuelle Konstitution jeder Person. Faktoren wie Alter, Geschlecht, Lebensstil und Gesundheitszustand beeinflussen Empfehlungen zur Ernährung. Zum Beispiel: Jemand mit einer Yang-Schwäche (kalt und schwach) könnte angewiesen werden, mehr wärmende, gekochte Nahrungsmittel zu konsumieren, während eine Person mit zu viel Yang (hitzeempfindlich) kühlende Lebensmittel bevorzugen sollte.
3. Saisonalität:
- Der Einfluss der Jahreszeiten auf die Ernährung wird in der TCM stark betont. Im Allgemeinen sollte die Ernährung der Jahreszeit angepasst werden:
- Frühling: leichte, grüne Lebensmittel zur Förderung des erwachenden Lebens
- Sommer: kühlende Nahrungsmittel zur Abkühlung und Hydrierung
- Herbst: nährende, feuchtigkeitsspendende Lebensmittel zur Unterstützung der Lunge
- Winter: wärmende, nahrhafte Speisen zur Stärkung des Körpers gegen Kälte
4. Zubereitungsmethoden:
Die Art und Weise, wie Lebensmittel zubereitet werden, spielt eine entscheidende Rolle in der TCM- Ernährung. Gekochte, gedämpfte oder geschmorte Nahrungsmittel sind in der Regel bekömmlicher als rohe, da sie leichter verdaulich sind und die Nährstoffe besser freisetzen. Fermentation und das Kochen mit Gewürzen sind ebenfalls gängige Praktiken zur Förderung der Verdauung.
5. Regelmäßigkeit und Mäßigung:
Regelmäßige Mahlzeiten sind wichtig, um das Qi stabil zu halten. Es wird empfohlen, Mahlzeiten zur gleichen Zeit des Tages einzunehmen. Die Mäßigung ist ein weiteres wichtiges Prinzip; Überessen und die Einnahme von zu viel verarbeiteten Lebensmitteln sollten vermieden werden, um das Verdauungssystem nicht zu belasten.
Nahrungsmittel und deren organische Einflüsse
Die TCM sieht spezifische Nahrungsmittel als vorteilhaft für bestimmte Organe:
- Hülsenfrüchte: Stärken das Spleen (Milz) und unterstützen die Qi-Produktion.
- Bittere Lebensmittel wie Bittermelone: Klären die Hitze und fördern die Leberfunktion.
- Würziges Gemüse wie Knoblauch und Ingwer: Wirken auf die Atemwege und fördern die Durchblutung, helfen bei der Bekämpfung von Kälte und Feuchtigkeit.
- Nahrhafte Lebensmittel wie Hafer und Reis: Nähren die Spleen-Funktion und stärken das Qi.
Fazit
Die Ernährung in der TCM ist ein komplexes und ganzheitliches Konzept, welches physische, energetische und emotionale Aspekte in die Überlegungen zur Nahrungsauswahl einbezieht. Die Berücksichtigung von individuellen Bedürfnissen, saisonalen Änderungen und den energetischen Eigenschaften von Lebensmitteln ermöglicht einen maßgeschneiderten Ansatz zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. Ein fundamentales Verständnis dieser Prinzipien kann wesentlich zur Prävention von Krankheiten beitragen und die allgemeine Lebensqualität verbessern.
Ein kleiner Genuss für den Herbst zum selbst probieren:
Die Goldene Milch...
Zutaten
° 120ml Wasser
° 1EL Kurkuma Pulver
° 1 kleines Stück Ingw18° 1 EL Agavendicksaft oder Honig
° 1 Prise Zimt
° 1 Prise Pfeffer
Zubereitung
1 Wasser zusammen mit Kurkuma-Pulver in einen kleinen Topf geben.
2 Geriebenen Ingwer hinzugeben und alles unter Rühren kurz aufkochen lassen, bis eine crèmige Paste entstanden ist. Diese beiseite stellen.
3 Mandelmilch in einem Topf erhitzen.
4 Die Kurkuma-Paste hinzugeben und gut umrühren.
5 Kokosöl, Agavendicksaft, Zimt und Pfeffer hinzugeben und unter Rühren etwa zwei bis drei Minuten köcheln lassen.
6 Kurz abkühlen lassen und die goldene Milch geniessen.